Haus Maria Geschichten

Die Worte Bad Kleinkirchheim und heilendes Wasser sind untrennbar miteinander verbunden. Natürlich denkt man heute in diesem Zusammenhang gleich an die beiden Thermen St. Kathrein und Römerbad, die mit ihrem Thermalwasser und ihrem umfassenden Wellness-Angebot vielen Erholungssuchenden die ersehnte Entspannung bieten.

Doch es gibt da auch einen ganz besonderen, idyllischen Ort, dessen Wasserheilkraft schon seit jeher bekannt ist: …

… das Kathreinkirchlein mit seiner Augenquelle.

Schon meine Urgroßmutter und meine Großmutter wussten um die entzündungshemmende Wirkung des Kirchheimer Wassers. Und so machten sie sich bereits vor Jahrzehnten in regelmäßigen Abständen mit leeren Flaschen im Gepäck vom circa 10 km entfernten Millstätter See aus zu Fuß auf den Weg zur St. Kathreiner Augenquelle. Wenn nämlich nach der Heumahd die Augen von Sonne und Gras gereizt waren, benetzte man sie mit dem Augenquellenwasser und fand sofort Linderung der Beschwerden.

Vieles mag sich verändert haben über die Jahre … So ist aus dem Fußmarsch nach Bad Kleinkirchheim zumeist eine motorisierte Anreise geworden, und die Besucher unseres Ortes haben vielmals eine weit längere Anreise als jene vom Nachbarort hinter sich … aber eine Sache hatte dennoch Beständigkeit: Noch immer führt ein kleiner Weg hinter der Therme St. Kathrein zum Kirchlein hinauf. Und wenn man dessen Krypta betritt, hat man irgendwie das Gefühl, „aus der Welt“ zu sein. Tag und Nacht ist dieser Ort für all jene geöffnet, die Ruhe, Besinnlichkeit, ein paar Momente „Fernab-von-allem-Sein“ … und Heilung suchen. Gleich der erste Blick fällt auf die Augenquelle, deren klares, lauwarmes Wasser aus der Wand des Gemäuers hervorspringt. Das leise Plätschern des Wassers lädt jeden dazu ein, sich auf die Bank zu setzen und einen Moment lang zu verweilen, mancher spricht im Geiste ein Gebet und zündet ein Kerzlein an … oder benetzt Hände, Gesicht und Augen mit dem Wasser der Augenquelle.

Viele unserer Stammgäste wissen bereits um die heilende Kraft der Augenquelle und konnten sich von der Wirkung dieses besonderen Wassers schon selbst überzeugen. Häufig führt sie deshalb ihr erster Weg nach der Ankunft zum Kathreinkirchlein und zur Augenquelle hinauf. Und während des Urlaubs werden dann fleißig leere Flaschen gesammelt, damit man sich diesen „besonderen Tropfen Bad Kleinkirchheim“ mit nach Hause nehmen kann.
Die Zahl derer, die um dieses Kleinod und seine Quelle wissen, nimmt stetig zu. So verwundert es mich auch nicht, dass ich beim Betreten der Krypta immer wieder Besucher vorfinde, die – wie einst meine Urgroßmutter – mit Flaschen im Gepäck zum Kirchlein spazieren, um sich einen Vorrat an Augenquellenwasser zu holen …