Auf dem Wasser-Erlebnis-Weg …

Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, am Ausgangspunkt zu verweilen und den Sinnespark mit bloßen Füßen zu durchqueren. Das sensibilisiert nicht nur die Füße, sondern die gesamte Wahrnehmung für die bevorstehende Wanderung.

Gleich am Beginn des Wasserfallwegs fällt ein besonderes Kleinod ins Auge, die Trattnig Mühle. In Kindheitstagen war dies stets der erste Fixpunkt auf unseren Wanderungen, und wir konnten unser Geschick beim Umleiten des Wassers unter Beweis stellen.

Der erste Anstieg, den Wasserfallweg hinauf, ist zum einen das steilste Stück Weg (zum Glück gleich am Anfang, wenn noch alle Kraftreserven vorhanden sind J), zum anderen aber auch das mitreißendste, weil das sich stetig steigernde Geräusch des Wasserfalls und die reine, vom fallenden Wasser wie elektrisierte Luft alle Lebens- und Wandergeister wecken.

Nach diesem ersten Anstieg wartet schon das Himmelbett, das zum Bestaunen des Wasserfalls sowie zum sinnigen Aufnehmen dieses Naturwunders einlädt. Da diese besonderen, berauschenden Orte sehr beliebt sind, hier noch ein Tipp: Auch hinter der Kathrein Kirche befindet sich ein solches Himmelbett, das einen wunderschönen Blick über das Kirchheimer Tal bietet.

Schließlich hat man schon bald Obertschern erreicht, und es eröffnet sich der erste Weitblick ins St. Oswalder Tal hinein.

Da der Wasser-Erlebnis-Weg parallel zum Kulturwanderweg verläuft, wandert man immer wieder an liebevoll beschrifteten Ausstellungsstücken vorbei, die einen Einblick in das bäuerliche Leben und die traditionelle Kirchheimer Kultur bieten. Diese ständigen „Blickpunkte“ machen die Wanderung nicht nur sehr kurzweilig, sondern zudem auch lehrreich.

Ein besonderes Highlight für Kinder und jene, die es im Herzen geblieben sind, ist die Wasser-Zwerge-Stadt Staudax, wo noch heute einige Mauerreste der ehemaligen Zwergenhäuser zu sehen sind. Zudem laden hölzerne Hängematten in der Nähe des Oswalder Baches immer wieder dazu ein, innezuhalten und das Wasser und die Geräusche der Natur entspannt und mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Die Wanderung führt auch an der sagenumwobenen Oswaldi-Quelle vorbei, deren Wasser heute einen Teil der Gemeinde mit Trinkwasser versorgt.

So zeigt sich der Oswalder Bach stets in neuem, rauschendem Gewande und bietet wasserreiche Ein- und Ausblicke.

Die Wanderung endet schließlich beim Handwerksmuseum Alte Schmiede.